Im Sog der Musik

Igor Levit begeisterte Schülerinnen und Schüler bei einem besonderen Schulkonzert im Rahmen des Heidelberger Frühlings Musikfestivals. Das Konzert mit dem Titel “Brahms: im Sog der Musik” fand im Johannes-Brahms-Saal der Musik- und Singschule Heidelberg statt.

Wir hatten das allergrößte Glück, dank einer sensationellen Spende des europäischen Hofs daran teilzuhaben.


Igor Levit ist ein international renommierter Pianist, der für seine leidenschaftlichen Interpretationen bekannt ist. Als Auftakt spielte er aus den Fantasien von Johannes Brahms.

Das war ein Volltreffer. Die Musik ging direkt ins Herz und unter die Haut und zog die Schüler:Innen  in ihren Bann.  Das war umso erstaunlicher, weil bisher noch keine Schülerin oder Schüler ein klassisches Konzert besucht hatte.

 

Levit beschrieb das erstaunliche Verhältnis zwischen intensivem Ausdruck und bewusst reduzierten Zutaten in diesen kurzen Sätzen. Die Musik sei voller Gefühl, Trost und Zärtlichkeit, und sie hinterlasse einen starken Eindruck beim Publikum.

Während des Konzerts hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Igor Levit beantwortete diese mit Offenheit, authentisch und mit teilweise ernüchternder Ehrlichkeit.

So z.B. wenn er sein Künstlerleben skizzierte, dass er bei Auftritten in wunderbaren Spielstätten vor großem Publikum manchmal davor oder danach alleine in den Hotels, sich nach seiner Berliner Wohnung sehne.

Er erzählte von Herausforderungen in seinem Leben, so z.B. das längste Stück, das er je gespielt habe, das dauerte 16 Stunden Vexations - Quälereien von Eric Satie.  Er sei auch immer neugierig und versuche Neues zu erlernen. Wenn er eine, symbolisch gesagt, verschlossene Tür sehe, dann strenge er sich so lange an, diese Tür zu öffnen und bis er durchgehen könne.  

Dieses Gespräch schuf eine besondere Verbindung zwischen dem Künstler und seinem jungen Publikum.

Am Ende des Konzerts spielte Igor Levit weitere Stücke aus Brahms’ Fantasien. Seine Interpretation war wiederum sehr emotional und beseelte die Herzen der jungen Zuhörer und deren Lehrerinnen.

Das Schulkonzert bot den Schülerinnen und Schülern nicht nur eine musikalische Erfahrung, sondern auch die Möglichkeit, mit einem herausragenden Künstler in einen Dialog zu treten. Igor Levit verband Musik, Emotionen und existenzielle Fragen auf einzigartige Weise und schuf so ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten.

Vielen Dank Frau von Kretschmann, Frau Frowein und dem ganzen Team des Europäischen Hofs.